NEIN zum Tierversuchslabor in Augsburg
Letzte Aktualisierung: 06.06.2023
Historische Stadt setzt auf mittelalterliche Forschungsmethoden
In Augsburg gab es bislang keine Tierversuche, sondern klinische Forschung auf hohem Niveau. Nun will die Stadt mit 35 Mio. Euro aus Steuermitteln eine „Versuchstier“-haltung für 23.400 Mäuse sowie Tierversuchslabore am neuen Medizin-Campus der Universitätsklinik Augsburg bauen und 2030 in Betrieb nehmen. Es werden zahlreiche Forschungseinrichtungen und Arbeitsmittel erstellt sowie 101 neue Professuren geschaffen. In einem „Interims-Labor“ im Sigma Park Augsburg sollen Tierversuche an Ratten und Mäusen bereits Mitte 2023 starten. Die ersten Professuren wurden bereits mit Tierexperimentatoren besetzt. Augsburg wird also schon 2023 zur Tierversuchsstadt!
Wir fordern: 35 Mio. Euro für tierversuchsfreie Forschung!
Länder wie die Niederlande und USA arbeiten intensiv an Ausstiegskonzepten aus dem Tierversuch. Bayerns Politik dagegen setzt in einer Zeit, in der tierversuchsfreie Methoden enorme Erfolge verzeichnen, immer noch auf die zunehmend wissenschaftlich kritisierte Methode Tierversuch. Anstatt Steuergelder sinnvoll in moderne, zukunftsorientierte Forschungsverfahren zu stecken, wird in Augsburg das veraltete System Tierversuch eingeführt. So wird die Chance vertan, an der neuesten Medizinischen Fakultät Deutschlands auch die neuesten humanbasierten und- relevanten Methoden zu erforschen und zu etablieren.
Käfige für 23.400 Mäuse
Trotz der enormen Investition von Fördergeldern für die geplante Tierhaltung, gibt es wenig Klarheit, welche und wie viele Tiere in Augsburg in Tierversuchen leiden werden. Geplant sind eine „Versuchstier“haltung auf einer Fläche von 1.640 qm und Tierversuchslabore auf 850 qm. Die Anlage ist für 7.800 Käfige für durchschnittlich drei Mäuse ausgelegt, wobei oft sogar mehr Mäuse pro Käfig gehalten werden; das entspricht einer Haltungskapazität von mindestens 23.400 Mäusen. Auf einem Teil der Flächen sollen Ratten, Kaninchen, Schweine, Ziegen, Schafe und Wasserlebewesen gehalten werden. Nur die Haltung von Primaten ist ausgeschlossen.
Die Interimslösung, wo die bereits berufenen Tierexperimentatoren ab 2023 Tierversuche durchführen können, ist für 2.500 Mäuse und 400 Ratten ausgelegt. Mindestens vier Tierexperimentatoren wurden bereits berufen!
Helfen Sie mit!
Fordern Sie mit uns von der bayerischen Politik eine Umwidmung des 35 Mio. Euro teuren Neubaus: Weder im „Interimslabor“ im Sigma-Park noch auf dem neuen medizinischen Campus dürfen Tiere gequält, sondern es sollen ausschließlich innovative tierversuchsfreie Methoden entwickelt werden! Damit ließe sich ein Meilenstein für Augsburg und zugleich für einen zukunftsträchtigen Forschungsstandort Deutschland setzen.
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Briefe an die Verantwortlichen
Schreiben Sie an Uni-Kanzler Alois Zimmermann, Vizepräsident Dr. Peter Welzel und Gründungsdekanin Prof. Dr. Martins Kadmon. Wir haben Musterbriefe für Sie vorbereitet oder schreiben Sie selbst. Selbst formulierte Briefe machen noch mehr Eindruck.
Video
Kampagnen-Video „Augsburg muss tierversuchsfrei bleiben“ (Achtung! Video enthält einige Tierversuchs-Aufnahmen):
Pressemitteilungen
15.06.2023 - 40.320 Unterschriften gegen Tierversuchslabor in Augsburg >>
24.01.2023 - 83 Plakate gegen Tierversuche in Augsburg >>
12.09.2022 - Ärzte gegen Tierversuche plakatiert Augsburg – Bus darf nicht fahren >>
16.11.2021 - Augsburg wird vorzeitig zur Tierversuchs-Stadt >>
10.12.2020 - Bau des Tierversuchslabbors in Augsburg verzögert sich >>
17.10.2020 - Demo „Augsburg muss tierversuchsfrei bleiben“ Fotoalbum (Facebook) >>
30.07.2020 - Regelmäßige Mahnwachen gegen Tierversuchslabor-Pläne >>
11.03.2020 - Augsburg baut erstes Tierversuchslabor - ÄgT protestieren >>
Quellen
(1) Antwort des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 27.12.2019 auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Christian Hierneis (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
(2) Antwort des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 08.07.2020 auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Christian Hierneis (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)