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Seit rund 30 Jahren werden am Max-Planck-Institut für Hirnforschung (MPI) Affen, Katzen und andere Tiere gequält. Für 70 Millionen Euro aus öffentlichen Geldern wurde auf dem Campus Riedberg ein neues Gebäude für das MPI errichtet, in dem die Haltung von Affen, Katzen und anderen Tieren vorgesehen ist und das im Mai 2012 bezogen werden soll. Der Jahresetat beträgt 6 Millionen Euro Steuergelder. In die alten Räumlichkeiten des MPI, Deutschordenstr. 46, 60528 Frankfurt/M., ist das Ernst-Strüngmann-Institut (ESI) eingezogen, das die Hexal-Gründer, Andreas und Thomas Strüngmann, mit 200 Millionen Euro finanziert und gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft ins Leben gerufen haben.

Hier soll die Funktionsweise des Gehirns untersucht werden. Käfige für die Haltung von Affen und Katzen sind in dem MPI-Gebäude bereits vorhanden. Der berüchtigte Tierexperimentator Wolf Singer ist nicht nur Direktor des MPI, er hat auch eine leitende Funktion am ESI inne. Seine lange Liste qualvoller Tierversuche lässt erahnen, was die Ausweitung der tierexperimentellen Hirnforschung in Frankfurt bedeutet: endlose Torturen für noch mehr Tiere. Medizinisch sind diese Experimente vollkommen nutzlos, die Tiere werden zur reinen Befriedigung der Forscherneugier missbraucht.

Versuchsbeschreibung Affen

Um der Frage nachzugehen, wie sich bei Affen die Nervenzellen im Gehirn beim Sehvorgang verhalten, wird mittels Stahlschrauben und Dentalzement ein Kopfhalter auf dem Schädel befestigt, eine Messkammer in das Schädeldach sowie Messelektroden in das Gehirn implantiert. Der Kopf des unbetäubten Affen wird danach so fixiert, dass keine freie Bewegung möglich ist. Der Affe muss bei Erscheinen eines Lichtreizes einen Knopf drücken. Wenn die Reaktion dem Forscherwunsch entspricht, erhält der Affe einen Tropfen Fruchtsaft. Außerhalb der Experimente bekommen die Tiere so wenig zu trinken, dass sie aus Durst tun, was von ihnen verlangt wird. Nachdem die Messungen durch die erste Messkammer beendet sind, wird ein weiterer Zylinder über der anderen Hirnhälfte implantiert, und es werden erneut Messungen durchgeführt. 

Institut: Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/M.
Autoren: Andreas K. Kreiter, Wolf Singer
Quelle: Journal of Neuroscience 1996: 16(7), 2381-2396
Weitere Versuche sind unter www.datenbank-tierversuche.de dokumentiert. 

Warum Hirnversuche am Tier irrelevant für den Menschen sind

Unter dem Vorwand, neurodegenerative Erkrankungen des Menschen wie Parkinson oder Alzheimer heilen zu wollen, werden die abstrusesten Tierversuche durchgeführt. Zu den besonders qualvollen Experimenten zählen Eingriffe am Gehirn. Dies ist nicht nur ethisch nicht vertretbar. Seit Jahren wird Grundlagenforschung am Hirn von Affen, Katzen und anderen Tieren an zahlreichen Instituten in Deutschland und weltweit betrieben, ohne dass sie irgendeinen medizinischen Fortschritt erbracht hat. Im Gegenteil: Tierversuche blockieren die Anwendung tierversuchsfreier, am Menschen orientierter Verfahren und bergen die Gefahr falscher oder nicht in die klinische Praxis umsetzbarer Rückschlüsse.

Versuchsbeschreibung Katzen

Um die Nervenaktivitäten in der Sehrinde von Katzen zu ergründen, werden zwei erwachsene Katzen nicht genannter Herkunft verwendet. Die Tiere werden anästhesiert und medikamentös gelähmt. Die Augen werden mit Kontaktlinsen auf einen Bildschirm gerichtet, auf dem bewegliche Kurven gezeigt werden. Ein Loch wird in den Schädelknochen gebohrt und eine Messsonde in einen bestimmten Bereich des Hirngewebes eingeführt. Es werden Messungen an 32 Stellen des Gehirns vorgenommen, während die Katze auf den Monitor blickt. Das weitere  Schicksal der Katzen wird nicht beschrieben.

Institute: (1) Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/M., (2) Klinik für Neurologie, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt/M., (3) Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), Frankfurt/M.
Autoren: Martha N. Havenith (1), Ajmal Zemmar (1), Shan Yu (1), Simon M. Baudrexel (2), Wolf Singer (1,3), Danko Nikolic (1,3)
Quelle: Neuroscience Letters 2009: 450, 296-300
Weitere Versuche sind unter www.datenbank-tierversuche.de dokumentiert.

Medizinisch relevante Forschung funktioniert nur ohne Tierversuche

Im Sinne einer effektiven Medizin müssen auf Menschen bezogene Verfahren in den Vordergrund rücken. Bei bildgebenden
Verfahren, wie der Computer- und der Magnetresonanztomographie, lässt sich das Gehirn von gesunden und kranken  Menschen sowie seine Funktionen dreidimensional detailgenau darstellen. Die Forschung an Zellen aus menschlichen Hirntumoren, wie sie bei Operationen anfallen, bietet beste Voraussetzungen, um Therapien zu entwickeln.  Die Wechselbeziehung zwischen Hirnzellen und die Signalweiterleitung funktionieren im Zellsystem wie im lebenden Organismus, können jedoch ohne Tierleid erforscht werden. Die Kombination verschiedener solcher Verfahren liefert eine
Fülle an wertvollen Erkenntnissen. Dies trägt zur wirklichen medizinischen Wissenserweiterung über Organfunktionen, Abläufe im Gehirn und Krankheiten des Menschen bei. Althergebrachte Hirnforschung an Tieren, die dem reinen Forscherdrang der Experimentatoren dient und ohne jede klinische Relevanz ist, darf in unserer modernen Gesellschaft keinen Platz haben. Den Möglichkeiten neuer Technologien, der Zellforschung und der gezielten Untersuchung gesunder und kranker Menschen muss Vorrang gegeben werden.  

Flyer zum Ernst-Strüngman-Institut

Die Kampagne

Von 2009 bis 2012 haben wir gegen die Etablierung des neuen Affen- und Katzenlabors in Frankfurt gekämpft.

Flyer aus dem Jahr 2009 (PDF) >>

Pressemitteilungen und weitere Infos

Pressemitteilung 13.05.2009 Neues Tierversuchslabor für Neurowissenschaft an der Uni Frankfurt - „Skrupellose Forschung an Affen geplant“

 Tierversuche und Tierlabore in Frankfurt >>