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Am Ernst-Strüngmann-Institut (ESI) in Frankfurt werden seit mehr als einem Jahrzehnt Affen in der Hirnforschung gequält. Makaken (sowohl Rhesus- als auch Javaneraffen) und Weißbüscheläffchen leiden oft über unfassbar lange Zeiträume von 10-20 (!) Jahren für die sogenannte Grundlagenforschung. Dabei werden immer wieder erhebliche Missstände aus dem Labor gemeldet, nun fehlt es sogar an gesetzlich vorgeschriebenem affenkundigem Personal. Von einem Whistleblower aufgenommene Bilder machen das Leid der Tiere nun auch bildlich sichtbar. Zusammen mit SOKO Tierschutz und anderen Organisationen fordern wir die Schließung des Labors und Umsiedlung der Affen in spezialisierte Auffangstationen. Die außer den Affen gehaltenen Ratten und Mäuse sind natürlich ebenso in gute Hände zu vermitteln.

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Was wird den Tieren am ESI angetan und warum?

Das Ernst-Strüngmann-Institut ist eine von 8 Einrichtungen in Deutschland (Bremen, Göttingen, Magdeburg, Marburg sowie 3 in Tübingen), die sogenannte Affenhirnforschung betreiben. Üblicherweise sind es Rhesusaffen, die in dieser besonders qualvollen Forschung leiden, in Magdeburg auch Javaneraffen. Am ESI werden zudem Weißbüscheläffchen und bis vor wenige Jahren auch Katzen verwendet. Ziel ist es, grundlegende Informationen über die Nervenverschaltungen im Gehirn zu ergründen. Manchmal wird die Erforschung von Alzheimer, Parkinson oder anderen Krankheiten des Menschen vorgeschoben, um die Versuche zu rechtfertigen. Tatsächlich handelt es sich aber um reine Neugierforschung, ohne jeglichen Nutzen für den erkrankten Menschen.

affenhirnforschung jendritza 2023
Ein riesiger Aufbau auf dem zierlichen Schädel eines Weißbüscheläffchens im ESI.
Quelle: Jendritza P. et al. Nature communications 2023;14:577 

Affen

Derzeit werden am ESI ca. 17 Rhesusaffen, 1 Javaneraffe und 20 Weißbüscheläffchen gehalten. Den Tieren werden ein Haltebolzen aus Metall und über einem Bohrloch eine Elektrodenkammer auf den Schädel geschraubt. Insbesondere bei den kleinen Weißbüscheläffchen sind die Apparaturen fast genauso groß wie der Schädel selbst, wie Bilder aus einem Fachartikel zeigen. Von dem Affen Jara, der in gleichartigen Experimenten in Tübingen starb, ist dokumentiert, dass er über 20 Bohrlöcher in seinem Schädel hatte. Die Tiere werden gezwungen, unfassbare Torturen über sich ergehen zu lassen. Sie müssen während der Versuchsperiode fast täglich in einem Primatenstuhl am Hals fixiert sitzen und auf einen Bildschirm starren. Beim Auftauchen bestimmter Symbole auf dem Monitor müssen sie einen Hebel betätigen. Erledigen sie eine Aufgabe dem Forscherwunsch entsprechend, bekommen die Rhesusaffen etwas Flüssigkeit. Üblicherweise erhalten die Tiere außerhalb der Experimente nichts zu trinken, um sie genügend durstig und „kooperativ“ zu halten. Bei den Weißbüscheläffchen wird eine winzige Menge Gummi arabicum als „Belohnung“ eingesetzt. Die Tiere werden durch Nahrungsentzug zur entsprechenden „Mitarbeit“ gezwungen.

Von den derzeit 38 Affen am ESI leiden einige schon seit 10 – 20 Jahren. Die Affen Gandalf, Rhea, Lenny und Homer sogar seit mehr als 20 Jahren.

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Kann man das Leben nennen? Rhesusaffe Gandalf im ESI.
Quelle: SOKO Tierschutz 

 

Katzen

Bis 2021 finden sich in wissenschaftlichen Fachzeitschriften Beschreibungen von Versuchen an Katzen. Unseres Wissens werden derzeit keine Katzen mehr am ESI gehalten.

Mäuse, Ratten

Auch Ratten und Mäusen werden über Bohrlöchern unförmige Aufbauten auf dem Kopf verankert. Mäuse werden durch Hunger zur „Kooperation“ gezwungen. Beispielsweise wird ihr Kopf mit einer auf dem Schädel verankerten Halteplatte so fixiert, dass sie auf einer großen Kugel stehen. Sie müssen auf der Kugel laufen und sich so in einer virtuellen Realität bewegen. Gleichzeitig wird ihre Mimik aufgenommen und die Ergebnisse werden mit denen von Rhesusaffen verglichen. 

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Maus im ESI mit einem monströsen Implantat auf dem Kopf.
Quelle: SOKO Tierschutz

Missstände am ESI

Im Januar 2023 traten Whistleblower an ÄgT und andere Vereine heran, um auf eklatante tierschutzrechtliche Missstände am ESI hinzuweisen. So würden Affen auf Wasserentzug gesetzt, aber nicht experimentell „genutzt“ und daher auch nicht mit Flüssigkeit „belohnt“ werden. Viele Tiere verblieben monate- oder gar jahrelang in Einzelhaft und die Operationen seien durch ungeübte Chirurgen ausgeführt worden.

Wir wandten uns an verschiedenen Behörden. Nachdem die Missstände erst vehement abgestritten wurden, räumte das Wissenschaftsministerium im Juli 2023 diese schließlich gegenüber ÄgT ein und kündigte deren sofortige Beendigung sowie notwendige Konsequenzen an. Die neuen Informationen zeigen nun, dass keine adäquaten Schritte eingeleitet wurden, um die Missstände zu beenden.

Anfang 2024 informierten Whistleblower ÄgT über Probleme personeller Art. So haben sowohl die primatenkundige Tierärztin als auch der Tierhausleiter ihre Stellungen zum Ende Februar 2024 gekündigt. Die Stellen sind bislang nicht erneut besetzt worden. Die laufenden Versuchs- und Haltungsgenehmigungen hätten daher umgehend widerrufen werden müssen, denn das geltende Tierschutzrecht schreibt spezialisierte Tierärzte für die Versorgung der für Versuchszwecke gehaltenen Tiere ausdrücklich vor. Stattdessen gibt die zuständige Behörde – das Regierungspräsidium Darmstadt – sich nach Informationen von Whistleblowern derzeit scheinbar damit zufrieden, dass am ESI vorübergehend auf Versuche an den Tieren verzichtet wird. Wir stellten im April Strafanzeige gegen die zuständige Behörde.

Durch einen weiteren Insider wurden von SOKO Tierschutz nun Fotos an die Öffentlichkeit gebracht, die den erschütternden Alltag der im ESI gehaltenen Tiere dokumentieren.

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Über 20 Jahre mit am Schädel angeschraubten Gerätschaften auf dem Kopf: Rhesusaffe Homer im ESI.
Quelle: SOKO Tierschutz

Finanzierung des ESI

Das 2012 gegründete Ernst-Strüngmann-Institut (ESI) nutzte die Räumlichkeiten des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung (MPI) in der Deutschordenstraße in Frankfurt, wo bereits seit mindestens 30 Jahren Affen, Katzen und andere Tiere entsetzliches Leiden erfahren mussten. Die Stifter Andreas und Thomas Strüngmann, die das Institut nach ihrem Vater benannt haben, finanzierten die Etablierung des ESI mit 200 Millionen Euro (1). Für einen Neubau am Campus Niederrad gab das Land Hessen 30 Millionen Euro hinzu (2). Der Umzug erfolgte 2018. Das Institut finanziert sich ansonsten aus den Erträgen der Ernst-Strüngmann-Stiftung.

Helfen Sie mit, die Tierhaltung am ESI zu schließen!

10 oder 20 Jahre mit unförmigen Armarturen auf dem Schädel sind genug! Wir fordern die Vermittlung der 38 Affen sowie aller Ratten und Mäuse und Unterbringung in adäquate Auffangstationen. Neue Genehmigungen sind nicht mehr zu erteilen, die grausame Forschung an Tieren am ESI ist umgehend und ein für alle Mal zu beenden!

Wir haben eine E-Mail an die Verantwortlichen vorbereitet. Bitte machen Sie mit und teilen diesen Aufruf weiträumig!

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E-Mail-Aktion

Schreiben Sie den Verantwortlichen* und sprechen Sie sich gegen die Affenhirnforschung aus. Dazu haben wir eine E-Mail-Aktion vorbereitet. Sie können die Vorlage gern verändern, aber bitte bleiben Sie dabei stets höflich.

Update 25.06:
Dank der fleißigen Teilnahme, haben bereits einige (Ex-) Empfänger den Kontakt zu uns gesucht. Andere hüllen sich noch in Schweigen. Erhöhen wir vor dem 06.07 noch einmal den Druck und zeigen ihnen:
An Gandalf kommt man nicht vorbei!

Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein. Mit dem Klick auf den Button „E-Mail erstellen“ wird unten stehender Text in die Zwischenablage kopiert und Ihr E-Mail-Programm öffnet sich. Nach Einfügen des E-Mail-Textes (STRG+V oder über Rechtsklick), können Sie die E-Mail von Ihrem E-Mail-Programm an die Empfänger* abschicken. Eine E-Mail wird als Bestätigung an Ihre eigene E-Mail-Adresse geschickt. 

Sehr geehrte Damen und Herren,

Seit 2008 werden am Ernst Strüngmann Institut (ESI) in Frankfurt Tierversuche des höchsten Schweregrades durchgeführt. Affen und Nagetiere erleiden hierbei schwerwiegende Eingriffe: Ihnen werden bei lebendigem Leibe Löcher in den Schädel gebohrt, um Elektroden in ihre Gehirne einführen zu können. Dabei werden die Tiere am Kopf fixiert und mit Durst zu den Experimenten gezwungen, was bei ihnen extremen Stress, Angst, Leiden und Schmerzen verursacht. Diese Versuche führen häufig zu Komplikationen wie langanhaltenden Hirnhautentzündungen und Blutungen. In einigen Fällen müssen die Tiere aufgrund des schweren Leidens getötet werden.

Einige Affen sind seit über 10 Jahren, manche sogar seit Jahrzehnten in diesen Versuchen gefangen und erleiden wiederholt dasselbe Leid. Beispielsweise leiden die Affen Gandalf und Rhea bereits seit über 20 Jahren für Tierversuche. Zudem werden diese sozialen Tiere oft in Einzelhaltung gehalten, was für sie eine zusätzliche Belastung darstellt. Dies erschüttert mich zutiefst.

Der Nutzen dieser Tierversuche wird zunehmend selbst in wissenschaftlichen Kreisen kritisch hinterfragt. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt diese grausamen Experimente ab. Das ESI verfügt nicht mehr über einen für Primaten geeigneten Tierarzt, sodass die Tiere nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können. Auch haben andere Wissenschaftler das Labor verlassen. Aufgrund dieser Probleme dürfen die Tierversuche derzeit nicht weitergeführt werden.

Deshalb fordere ich, dass die Tiere in diesem Labor umgehend gerettet werden und ihr restliches Leben in geeigneten Einrichtungen verbringen dürfen, nachdem sie jahrzehntelanges schweres Leiden ertragen mussten. Neue Genehmigungen für Tierversuche dürfen nicht erteilt werden, und die Forschungsgelder sollten stattdessen in moderne und zielgerichtete Forschung investiert werden, die ohne grausame Tierversuche auskommt und nutzbare Ergebnisse für menschliche Patienten liefert. Angesichts der rasanten Entwicklungen in Bereichen wie Gehirnorganoiden und Multi-Organ-Chips ist es unverantwortlich und ineffizient, weiterhin große Summen an Forschungsgeldern in derart grausame und veraltete Forschung zu investieren.

Als Bürger, Tierfreund und Steuerzahler, der diese Experimente ungefragt mitfinanziert, wehre ich mich gegen dieses Unrecht und fordere ein sofortiges Ende der Experimente und die Rettung der betroffenen Tiere.

Mit freundlichen Grüßen

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 Quellen

(1) Stifter spenden Max Planck ein Institut. Tagesspiegel.de, 22.07.2008

(2) Millionen fürs Hirn. Frankfurter Rundschau, 19.01.2019

*Empfänger der E-Mail-Aktion 

Ernst Strüngmann Institut
Prof. Dr. David Poeppel
Prof. Dr. Wolf Singer
Dr. Hermann Cuntz
Dr. Martha Nari Havenith
Dr. Marieke Schölvinck
Dr. Jean Laurens
Dr. Rosanne Rademaker
Dr. Helene Schmidt
Prof. Dr. Martin Vinck
Dr. Matthias Ebert

Politik
Ingmar Jung, Hessischer Minister für Landwirtschaft und Umwelt
Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung
Dr. Madeleine Martin, Tierschutzbeauftragte Hessen
Dr. Bruno Pöttker, Veterinäramt
Dr. Birgit Straubinger, Veterinäramt
Landesverbände SPD, Grüne, FDP, CDU, Die Linke, Volt
Lena Arnoldt , Tierschutzpolitische Sprecherin CDU / Umweltausschuss
Hans-Jürgen Müller, Tierschutzpolitischer Sprecher Grüne / Umweltausschuss
Wiebke Knell, Tierschutzpolitischer Sprecherin FDP / Vorsitzende Umweltausschuss
Sebastian Müller, Umweltausschuss
Dominik Leyh, Umweltausschuss
Jan-Wilhelm Pohlmann, Umweltausschuss
Maximilian Schimmel, Umweltausschuss
Ingo Schon, Umweltausschuss
Kerstin Geis, Umweltausschuss
Alexander Hofmann, Umweltausschuss
Maximilian Ziegler, Umweltausschuss
Martina Feldmyer, Umweltausschuss
Vanessa Gronemann, Umweltausschuss
Nina Eisenhardt, Wissenschaftspolitische Sprecherin Grüne
Lucas Schmitz, Wissenschaftspolitische Sprecher CDU
Dr. Matthias Büger, Wissenschaftspolitische Sprecher FDP
Gernot Grumbach, Wissenschaftspolitische Sprecher, SPD

Stadt Frankfurt
Amt für Veterinärwesen
Mike Josef, Oberbürgermeister
Dr. Nargess Eskandari Grünberg, Bürgermeisterin
Prof Dr Marcus Gwenchenberger, Stadtrat
Stephanie Wüst, Stadträtin
Dr. Ina Hartwig, Stadträtin
Eileen O´Sullivan, Stadträtin
Dr. Bastian Bergerhoff, Stadtkämmerer
Elke Voitl, Stadträtin
Annette Rinn, Stadträtin
Sylvia Weber, Stadträtin
Rosemarie Heilig, Stadträtin
Wolfgang Siefert, Stadtrat
SPD Frankfurt
Grüne Frankfurt
FDP Frankfurt
CDU Frankfurt
Linke Frankfurt
Volt Frankfurt