Steuergeldverschwendung für Grundlagenforschung
29. April 2016
Klinischer Nutzen Fehlanzeige
Ein 2014 in The Lancet erschienener Fachartikel fokussiert auf die Verschwendung an Geldern in unterschiedlichen Forschungsbereichen. Tierversuche werden darin nicht direkt thematisiert, üblicherweise ist die biologische Grundlagenforschung jedoch mit einem großen Maß an Tierversuchen behaftet.
Die Autoren äußern, dass große Summen in die biomedizinische Grundlagenforschung fließen, aber nur wenig dabei herauskommt und folglich ein großer Teil der Investitionen Verschwendung ist. Dies liege daran, dass wissenschaftliche Fragestellungen häufig auf das grundlegende Verständnis bestimmter Mechanismen abzielen, jedoch für die menschliche Gesundheit nicht relevant sind.
Belege für den Nutzen der Grundlagenforschung gibt es nach Ansicht der Autoren kaum. So wurden in einer Studie über 25.000 Veröffentlichungen aus führenden Fachjournalen zur Grundlagenforschung aus den Jahren 1979 bis 1983 analysiert. 101 enthielten klare Aussagen, dass die Ergebnisse großes Potential für die klinische Anwendung haben, aber nur 5 davon führten bis 2003 zu eingeschränkten klinischen Anwendungen und nur in einem Fall folgte eine weit verbreitete klinische Anwendung.
Das heißt also, die „Erfolgsquote“ für klinische Anwendungen kann mit nur 0,024 % als marginal bezeichnet werden und ein Zusammenhang zur voraussichtlichen späteren klinischen Anwendung wurde nur in 0,4% der Veröffentlichungen angegeben.
Originalartikel
Chalmers Iain et al.: Research: increasing value, reducing waste 1: How to increase value and reduce waste when research priorities are set. The Lancet 2014: 383 (9912); 156–165, DOI: 10.1016/S0140-6736(13)62229-1