Überzeugungsarbeit in Brüssel
ECEAE argumentiert gegen Aufweichung des Kosmetiktestungsverbots
14.06.2011
Die Europäische Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE), bei der unser Verein mitarbeitet, organisierte am 14. Juni 2011 im Europäischen Parlament in Brüssel eine Diskussionsrunde mit EU-Politikern verschiedener Parteien und Interessensvertretern zur drohenden Verschiebung des Testungsverbots von Kosmetika an Tieren.
Die EU-Kosmetikrichtlinie verbietet ab 2013 die bislang noch erlaubten Ausnahmen für Kosmetik-Tierversuche zur Testung auf Giftigkeit bei wiederholter Gabe, auf schädigende Wirkung auf den Stoffwechsel (Toxikokinetik) und Tests zur Auswirkung einer Substanz auf die Nachkommen (Reproduktions-Toxikologie). Nach Plänen der Europäischen Kommission könnte das Verbot dieser Tierversuche auf unbestimmte Zeit verschoben werden, da einem Bericht zufolge nicht genügend tierversuchsfreie Verfahren vorhanden sind.
Dr. Katy Taylor und Dr. Nick Palmer präsentierten als Vertreter der ECEAE den rund 45 Teilnehmern ihre Argumentation gegen die Fristverlängerung der Kosmetiktestung an Tieren. Unter anderem eine wissenschaftliche Dokumentation (ALTEX 2011: 2; 131-148) verdeutlicht, dass es keine Notwendigkeit für Kosmetiktierversuche gibt, da ausreichend tierversuchsfreie Testverfahren zur Verfügung stehen. Die EU-Kommission sieht zwar nach wie vor nicht von ihrer Absicht der verlängerten Erlaubnis von Kosmetiktierversuchen ab, dennoch ist es gelungen, den Entscheidungsträgern aufzuzeigen, dass Tierversuche für Schönheitsprodukte weder wissenschaftlich notwendig, noch sinnvoll sind.