Welttierschutztag 2020:
- Gemeinsame Pressemitteilung und -Einladung
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Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Protestaktion vor dem Deutschen Bundestag für den Ausstieg aus dem Tierversuch
Bündnisaktion von 15 Organisationen
Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober veranstaltet ein Bündnis aus 15 Tierschutz- und Tierrechtsvereinen im Rahmen der gemeinsamen Kampagne „Ausstieg aus dem Tierversuch. JETZT!“ eine Protestaktion vor dem Deutschen Bundestag. Die Verbände fordern von der Bundesregierung die Ausarbeitung und Umsetzung einer Gesamtstrategie für einen Systemwechsel: vom wissenschaftlich fragwürdigen Tierversuch hin zu einer modernen, humanrelevanten Wissenschaft des 21. Jahrhunderts.
Wann: Sonntag, den 4. Oktober 2020, 13.30 – 14.00 Uhr
Wo: Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Mit einer riesigen Maus als Hingucker sowie Schildern und Transparenten protestieren am Welttierschutztag die bundesweiten Vereine Ärzte gegen Tierversuche und Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner sowie Vertreter eines Bündnisses von 15 Tierschutzorganisationen auf dem Platz der Republik für ein Ende der Tierversuche.
Von den EU-Ländern haben die Niederlande als erste das Problem in Angriff genommen und bereits 2016 einen systematischen Abbauplan ausgearbeitet, der konkrete Maßnahmen umfasst, wie ein schrittweiser Ausstieg aus dem System Tierversuch gelingen kann. Die Tierversuchsgegner fordern von der deutschen Bundesregierung nun ebenfalls, einen konkreten Masterplan auszuarbeiten und zielstrebig umzusetzen. Das Wichtigste dabei sind konkrete Zielvereinbarungen, wie gestaffelte Ausstiegsdaten einzelner Bereiche und ein Monitoring-System.
Außerdem müssen Sofortverbote für bestimmte Bereiche erlassen werden, wie Tierversuche für Haushaltsprodukte und mit Schweregrad „schwer“ sowie für den Tierverbrauch im Studium. Gelder für die Entwicklung tierversuchsfreier Verfahren müssen durch Umschichtung drastisch erhöht und deren Anerkennung und Anwendung aktiv unterstützt und beschleunigt werden.
Mit dieser Forderung sind die 15 Vereine nicht allein. Einer aktuellen repräsentativen EU-weiten Umfrage zufolge sprechen sich fast drei Viertel der EU-Bürger für verbindliche Ziele und Fristen für die Abschaffung von Tierversuchen aus. 66 Prozent fordern sogar, dass die EU sofort alle Tierversuche beenden sollte. Darüber hinaus sind 76 Prozent der Deutschen dafür, dass der vollständige Ersatz von Tierversuchen durch tierversuchsfreie Methoden Priorität haben sollte.
„Medizinische Forschung im 21. Jahrhundert darf nicht länger an der altertümlichen Methode Tierversuch festhalten, sondern muss auf tierleidfreie, humanrelevante Systeme umschwenken!“, fordert Christina Ledermann, Vorsitzende von Menschen für Tierrechte. Dies sei zudem eine Notwendigkeit, um dem Forschungsstandort Deutschland eine Spitzenposition zu sichern.
Aktuell sei es auch in der Forschung zu COVID19 wichtig, Methoden zu nutzen, deren Ergebnisse verlässlich auf den Menschen übertragbar sind. „Darum muss die Bundesregierung tierversuchsfreie Verfahren endlich adäquat fördern, um sich in Zukunft auch in Krisenzeiten auf die moderne Wissenschaft stützen zu können, ohne das Glücksspiel über den Umweg Tierversuche zu gehen“, mahnt Dr. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche an.
Der Welttierschutztag geht auf den Todestag des Heiligen Franz von Assisi zurück, der Tiere als seine Brüder bezeichnete, und wird seit über 90 Jahren weltweit am 4. Oktober begangen.
Kontakt vor Ort:
Dr. med. vet. Corina Gericke, Christina Ledermann: 0179/450 46 80
Weitere Infos
Kampagnen-Seite: www.ausstieg-aus-dem-tierversuch.de
Repräsentative Umfrage von Svanta ComRes: „European survey among the public to gauge perceptions of animal testing in the EU”, Juni 2020. https://comresglobal.com/polls/cruelty-free-europe-animal-testing-in-the-eu/