Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Veröffentlicht: 03. Mai 2008

Tierrechtler fordern mehr Geld für Forschung ohne Tierversuche

Heute überreichten Tierschutzvertreter in München eine Petition an den Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Thomas Goppel. Die rund 6.500 Unterzeichner der Petition fordern eine tierversuchsfreie Universität Regensburg. 

In Regensburg wurde erst kürzlich ein neues Tierversuchslabor für über 30 Millionen Euro gebaut, die laufenden Kosten nicht eingerechnet. Das Aktionsbündnis "Regensburger Universität tierversuchsfrei" der bayerischen Tierrechts- und Tierschutzorganisationen, das die Petition initiiert hat, spricht von einer gigantischen Fehlinvestition öffentlicher Gelder. 

"Tierversuche sind qualvoll und stellen für uns Menschen auch eine Gefahr dar, weil die Ergebnisse des Tierversuchs nicht auf den Menschen übertragbar sind", erklärt Bündnissprecher Karl-Heinz Seidl. "Wir fordern die bayerische Staatsregierung auf, die Förderung tierversuchsfreier Forschungsmethoden in der Medizin, Chemikalienprüfung und Grundlagenforschung massiv zu intensivieren." Dazu gehöre auch die Einrichtung eines Lehrstuhls für Alternativforschung, um das Renommee dieses innovativen Forschungszweiges zu stärken und angehende Wissenschaftler auf den richtigen Weg zu bringen. 

Der Tierversuch hat ausgedient, der modernen Forschung ohne Tierversuche gehört die Zukunft, sind sich die Tierschützer sicher. "Regensburg könnte eine Führungsrolle in dieser zukunftsträchtigen Forschung einnehmen", so Seidl. "Selbst in der Ukraine ist man in mancher Hinsicht weiter als hier". Dort wurden im April an der Universität Sumy mit finanzieller Unterstützung des Vereins Ärzte gegen Tierversuche zahlreiche Tierversuche durch Computersimulationen ersetzt. "In der Ukraine fehle nur das Geld, bei uns der gute Wille zum Umdenken. Können wir das auf uns sitzen lassen?", fragt sich Tierrechtler Seidl.