EU-Parlament fordert weltweites Verbot von Tierversuchen für Kosmetik
- Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Ärzteverein spricht von einem Meilenstein
Das Europäische Parlament hat eine Resolution für ein weltweites Verbot von Tierversuchen, die für kosmetischen Zwecke durchgeführt werden, verabschiedet. Die EU soll sich bei den Vereinten Nationen für eine diplomatische Initiative einsetzen, die Kosmetik-Tierversuche bis 2023 beenden soll. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche zeigt sich hocherfreut und spricht von einem Meilenstein.
620 der 751 Abgeordneten befürworteten die Resolution. Dieser politische Vorstoß ist ein wichtiger Schritt zu einem weltweiten Verbot. Im März 2013 trat ein europaweites Verkaufsverbot von an Tieren getesteten Kosmetikprodukten und -inhaltsstoffen in Kraft, doch in 80 Prozent aller Länder werden immer noch Kosmetik-Tierversuche durchgeführt. Schätzungen gehen von einer halben Million Tiere jährlich aus, die für diesen Zweck leiden und sterben.
Für Dr. med. vet. Corina Gericke, zweite Vorsitzende und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Vereins Ärzte gegen Tierversuche, ist dieser Schritt längst überfällig: „Was in der EU gangbar ist, muss auch in anderen Ländern möglich sein.“
In Anbetracht einer Vielzahl bereits verfügbarer tierversuchsfreier Testmethoden ist ein weltweites Verbot nun der nächste wichtige Meilenstein. Die Resolution fordert die EU-Institutionen auf, die Entwicklung tierversuchsfreier Tests prioritär weiter voranzutreiben.
Die Initiative für ein weltweites Verbot von Kosmetik-Tierversuchen ging von dem britischen Partnerverein der Ärzte gegen Tierversuche, Cruelty Free International, aus. Bürgerinnen und Bürger können sich an einer Online-Petition beteiligen.