Bürgerschaftswahl in Bremen
- Text:
- Ärzte gegen Tierversuche e.V.
So stehen die Parteien zu Tierversuchen
Anlässlich der am 10. Mai anstehenden Bürgerschaftswahl in Bremen hat der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche Parteien zu Tierversuchen befragt, und kritisiert deren im Ergebnis großteils tierfeindliche Einstellung.
Die Ärztevereinigung hat als Hilfe für die Wahlentscheidung Informationen zusammengestellt, wie die Parteien im Landtag von Bremen zu Tierversuchen stehen. Eine Übersicht mit den wesentlichen Aussagen kann als pdf auf der Internetseite des Vereins heruntergeladen werden.
Weder die SPD noch die CDU sehen sich veranlasst, einen Ausstieg aus dem Tierversuch voranzutreiben, Steuergelder umzuwidmen oder das unzureichende Tierschutzgesetz zu überarbeiten. Die SPD spricht sich immerhin für ein Tierschutzverbandsklagerecht auf Bundesebene und ein Ende der seit Jahren strittigen Bremer Affenhirnforschung aus. Die Bremer Grünen und die Partei Mensch Umwelt Tierschutz fahren einen klaren Kurs in Richtung einer ethischen und modernen Forschung. So lehnen beide Parteien neben den Affenversuchen die Genmanipulation und Patentierung von Tieren ab, treten für eine Novellierung des Tierschutzgesetzes und eine stärkere Förderung tierversuchsfreier Verfahren ein und verfolgen letztlich das Ziel, Tierversuche abzuschaffen. Die Linke unterstützt alle Forderungen zur Stärkung der tierversuchsfreien Forschung, spricht sich jedoch nicht explizit für ein vollständiges Verbot der Tierversuche aus.
Die FDP antworte erst gar nicht auf die Anfrage der Ärztevereinigung. Ebenso die Bürger in Wut und Piraten, jedoch ist bei letzteren beiden jeweils in den Wahlprogrammen unter anderem ein klares Votum für ein Ende der Affenhirnforschung in Bremen enthalten.
„Die Antworten mancher Parteien sowie das teilweise fehlende Interesse, sich mit Fragen zu Tierversuchen zu befassen, führen deutlich vor Augen, welch Defizite in der Politik großenteils vorherrschen, wenn es darum geht, das Grundrecht Tierschutz adäquat in ihr Handeln einzubeziehen“, resümiert Dipl.-Biol. Silke Strittmatter, Sprecherin der Ärztevereinigung. Der Weg zur Etablierung einer Politik, die den gesellschaftlich hohen Stellenwert des Tierschutzes endlich berücksichtigt, ist noch sehr lang und bedarf weiterhin umfassender Aufklärungs- und Lobbyarbeit, so die Ärztevereinigung abschließend.