Anhörung im Europaparlament zur Europäischen Bürgerinitiative „Save Cruelty-Free Cosmetics“
- Pressemitteilung
- Dr. Tamara Zietek
1,2 Millionen EU-Bürger fordern erneut die Abschaffung der Tierversuche
Save Cruelty-Free Cosmetics: Die Europäische Bürgerinitiative für ein tierversuchsfreies Europa geht in die nächste Runde: mit einer Anhörung im Europaparlament heute in Brüssel.
Es ist ein beispielloser Meilenstein, dass die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Save Cruelty-Free Cosmetics – Für ein Europa ohne Tierversuche“ mehr als 1,2 Millionen validierte Unterschriften erreicht hat. Dies ist die zweite EBI zur Abschaffung der Tierversuche in Europa, nachdem die ebenfalls erfolgreiche EBI „Stop Vivisection“ im Jahr 2015 über 1 Million Unterschriften erzielte.
Nach einem Treffen der Organisatoren der EBI mit der Europäischen Kommission im März war die Anhörung im Europaparlament nun der nächste Schritt auf der formellen Agenda der Initiative. Ausgerichtet wurde die Anhörung von drei Ausschüssen der Europäischen Kommission. Die Veranstaltung war unterteilt in drei Teile, entsprechend den drei Zielsetzungen der EBI:
- Schutz und Stärkung des Tierversuchsverbots für Kosmetik: Gesetzesänderungen müssen initiiert werden, um den Schutz von Verbrauchern, Arbeitern und der Umwelt ausnahmslos ohne den Einsatz von Tierversuchen zu gewährleisten.
- Transformation der EU-Chemikalienverordnung: Es muss gewährleistet werden, dass die menschliche Gesundheit und die Umwelt geschützt werden, ohne neue Tierversuche zu fordern.
- Modernisierung der Wissenschaft in der EU: Es soll ein Gesetzesentwurf innerhalb der aktuellen Legislaturperiode verabschiedet werden, der einen konkreten Aktionsplan zum Ausstieg aus den Tierversuchen in der EU definiert.
Vertreter der EBI-Organisatoren (Cruelty Free Europe, Eurogroup for Animals, European Coalition to End Animal Experiments, Humane Society International/Europe und People for the Ethical Treatment of Animals) brachten die Hauptziele der EBI bei der Anhörung vor. Hierbei wurden Vorschläge gemacht für ein Win-win-win-Szenario für Wissenschaft, Gesellschaft und Tiere, welches mittels eines konkreten Aktionsplans zum Ausstieg aus den Tierversuchen erzielt werden kann. Unterstützt wurden die Forderungen auch durch Redebeiträge von Wissenschaftlern wie Prof. Merel Ritskes-Hoitinga von der Universität Utrecht.
„Über 10 Millionen Tiere, darunter Katzen, Hunde und Nagetiere, sterben jedes Jahr in europäischen Laboratorien in Tierversuchen. Hinzu kommen noch etwa 12 Millionen, die nicht direkt in Tierversuchen eingesetzt werden. Diese alarmierende Zahl ist seit der Einführung des 3R-Konzepts unverändert. Das zeigt klar und deutlich, dass die aktuelle Strategie zur Reduktion oder zum Ersatz von Tierversuchen nicht zielführend ist“, sagt Dr. Tamara Zietek, Wissenschaftskoordinatorin von Ärzte gegen Tierversuche. „Es braucht einen konkreten Ausstiegsplan auf EU-Ebene, um eine Abschaffung der Tierversuche zu erreichen. Deutschland als starker Mitgliedstaat der EU muss sich hier unterstützend einbringen und eine Vorbildfunktion einnehmen.“
Die Forderung von 1,2 Millionen EU-Bürgern, Tierversuche zu beenden, geht Hand-in-Hand mit einer fast einstimmig vom Europaparlament beschlossenen Resolution aus dem Jahr 2021. Hierbei fordert das Parlament die Europäische Kommission auf, den Ausstieg aus den Tierversuchen durch einen konkreten Plan zu beschleunigen.
„Die Bürger fordern die Kommission auf, umzudenken und eine Führungsrolle bei dem Übergang zu einer tierversuchsfreien Wissenschaft einzunehmen. Wir möchten uns bedanken bei den Bürgern, bei Tierrechtsorganisationen, Forschern, Unternehmen, Regierungen und EU-Parlamentariern, die die Ziele der EBI unterstützen“, sagt Sabrina Engel, Vorsitzende des EBI-Organisationskomitees. „Wir sind zuversichtlich, dass sich das Europäische Parlament für eine Abschaffung der Tierversuche einsetzen wird, indem es die Ziele der EBI unterstützt: Ein konsequentes Verbot von Tierversuchen in der Kosmetik, keine zusätzlichen Tierversuche für Sicherheitstestungen und ein konkreter Ausstiegsplan zur Beschleunigung eines Umstiegs auf tierversuchsfreie Forschung, Sicherheitstestung und Ausbildung.“
Vertreter der EBI-Organisatoren Cruelty Free Europe, Eurogroup for Animals, European Coalition to End Animal Experiments, Humane Society International/Europe und People for the Ethical Treatment of Animals brachten die Hauptziele der EBI bei der Anhörung vor.
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