Sprache auswählen

To Homepage

37 Stunden-Tortur und am Ende steht der Tod

Der Tierschutzorganisation Cruelty Free International (CFI) ist es gelungen, Details einer Primatenlieferung von Mauritius über Paris bis nach Chicago aufzudecken. 120 Langschwanzmakaken wurden am 26. April in kleinen Holzkisten verpackt mit Air France-Passagierflügen 37 Stunden um den halben Globus verschickt, um im Tierversuchslabor zu Tode gequält zu werden. Die deutsche Partnerorganisation von CFI, Ärzte gegen Tierversuche, kämpft seit Jahren gegen den internationalen Handel mit Primaten.20.

Nach Informationen von Cruelty Free International wurden am 26. April 120 Langschwanzmakaken aus einer der zahlreichen Affenzuchtfarmen auf der Urlaubsinsel Mauritius in Holzkisten verpackt und am Internationalen Sir Seewoosagur Ramgoolam-Flughafen in den Frachtraum von Flug AF463 verbracht, dem täglichen Air France-Linienflug zum Charles De Gaulle-Flughafen in Paris.

Der Flug über die Strecke von rund 9.500 km nach Paris dauerte 11 ½ Stunden. Am Charles de Gaulle-Flughafen wurden die Tiere 9 Stunden zwischengelagert, bevor sie mit Air France-Flug AF6730 für weitere 9 Stunden die 6.600 km zum O'Hare-Flughafen in Chicago transportiert wurden. Ankunft war am 27. April. Die Affen waren für Charles River Laboratories bestimmt, einem Auftragsforschungslabor, das Giftigkeitstests an Tieren für Arzneimittel, Pestizide und Chemikalien durchführt.

"Kaum einem der Passagiere auf Air France-Flug 463 dürfte bewusste gewesen sein, was sich unter ihren Füßen im Frachtraum abspielt“, ist sich Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche, sicher. „Die Urlauber kehren von der idyllischen Insel Mauritius nach Hause zurück, während unter ihnen 120 nicht-menschliche Primaten als unfreiwillige Passagiere im dunklen und lärmenden Laderaum Todesängste durchstanden. Am Ende dieser Alptraumreise erwarten die intelligenten und sensiblen Tiere ein kurzes Leben im Metallkäfig und ein qualvoller Vergiftungstod.“

Air France ist die einzige bekannte Passagierfluggesellschaft, die immer noch das grausame Geschäft mit dem Primatentransport betreibt. Die Airline ist damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Mauritius, einem der weltweit größten Affenexporteure, und den Laboren in Europa und den USA. Im Jahr 2016 wurden 8.425 Affen aus Mauritius nach Europa, den USA und Kanada exportiert, 295 davon nach Deutschland. Es ist wahrscheinlich, dass Air France die meisten, wenn nicht sogar alle Affen von Mauritius nach Paris fliegt, wo sie entweder auf einen anderen Air France-Flug in die USA geschickt oder auf dem Landweg zu den Laboren in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland gebracht werden.

Dank jahrelanger Proteste von CFI, Ärzte gegen Tierversuche und vieler anderer Tierversuchsgegner haben alle Passagierfluglinien bis auf Air France den Transport von Affen ins Versuchslabor eingestellt.

„Ein Transportstopp würde den Nachschub für die Tierversuchsindustrie erheblich erschweren“, erklärt Tierärztin Gericke. Mauritius baut jedoch bereits vor, indem ein Gesetz auf den Weg gebracht wurde, das die Ansiedlung von Tierversuchseinrichtungen auf der Insel ermöglichen soll. „Eine erschreckende Entwicklung und völlig rückwärtsgewandt, denn Tierversuche sind ein Auslaufmodell. Hochmodernen und innovativen Systemen wie Multiorganchips gehört die Zukunft der biomedizinischen Forschung“, so Gericke abschließend.

Der Ärzteverein hat derzeit eine Briefaktion an deutsche Touristikunternehmen laufen, die als wichtiger Wirtschaftszeig ihren Einfluss auf die Regierung von Mauritius geltend machen sollen, um das neue Gesetz zu verhindern.

Weitere Infos und Mitmachaktionen

Kampagnenseite (inkl. Briefaktion): Rettet die Affen von Mauritius >>