Affenhandel für Tierversuche floriert
- Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Mauritius schickt Tausende Primaten in den Tod
Mauritius schickt Tausende Primaten in den Tod
Auf der Urlaubsinsel Mauritius boomt der Handel mit Primaten. Allein in diesem Jahr wurden bereits 1.461 Affen exportiert, 96 davon nach Deutschland. 2012 waren es 175 von insgesamt 6.494 Affen. Nach Aussage des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche müssen die Affen während des Transports schwere Torturen erleiden, um anschließend für abstruse Forschungsvorhaben zu sterben.
Im Jahr 2012 wurden laut Primaten-Exportbericht des Ministeriums für Agro-Industrie und Ernährungssicherheit von Mauritius 6.494 Primaten exportiert und damit 492 mehr als noch im Jahr 2011. Hauptimporteur sind die USA mit 3.266 Tieren, gefolgt von Frankreich und Großbritannien mit jeweils rund 1.000 Tieren. Nach Deutschland wurden im gleichen Jahr 175 Tiere exportiert. Weitere Abnehmerländer sind Spanien, Mexiko, Singapur und Kanada.
Die Affen werden in kleine Holzkisten gepfercht und als Ladung in Passagierflugzeugen verfrachtet. Auf den Langstreckenflügen leiden die Tiere Hunger, Durst, Angst und Stress. Seit Jahren protestieren Tierrechtler dagegen. Zahlreiche Fluggesellschaften sind aufgrund der weltweiten Proteste bereits aus dem grausamen Transportgeschäft ausgestiegen. Air France ist die letzte europäische Fluglinie, die Affen, auch aus Mauritius, transportiert und damit die Tierversuchsindustrie beliefert.
Laut aktueller Statistik der Bundesregierung waren im Jahr 2011 von den insgesamt über 2,9 Millionen in Tierversuchen verwendeten Tieren 1.796 Affen. 118 dieser Affen wurden in der Grundlagenforschung verwendet. Darunter fallen beispielsweise Hirnexperimente an Affen, wie sie in Deutschland in Bremen, Magdeburg, Göttingen und Tübingen jeweils nach dem gleichen Strickmuster praktiziert werden. Die Affen werden in einem Primatenstuhl bewegungslos fixiert, während über in ihr Gehirn eingeführte Elektroden Messungen durchgeführt werden. Durch Durst werden die Tiere gefügig gemacht und erhalten nur dann etwas Flüssigkeit, wenn sie dem Forscherwunsch entsprechend reagieren. Die hauptsächlich am Klinikum Großhadern der LMU München durchgeführte, so genannte Xenotransplantationsforschung verbraucht ebenfalls zahlreiche Affen. Dabei werden Organe von genmanipulierten Schweinen in Affen verpflanzt.
Der größte Teil der Affen, 1.072 Tiere im Jahr 2011, musste ihr Leben in Giftigkeitsprüfungen lassen. Dabei werden beispielsweise Chemikalien oder Wirkstoffe mit einem Schlauch in den Magen gepumpt oder über die Blutbahn verabreicht – oft täglich über mehrere Wochen. Je nach Substanz leiden die Tiere an Apathie, Abmagerung, Durchfall oder Fieber. Derartige Versuche finden in Deutschland vor allem beim Auftragslabor Covance in Münster statt.
Der Verein Ärzte gegen Tierversuche fordert von der Regierung von Mauritius, das blutige Geschäft aufzugeben und Affen nicht länger zu exportieren. Er setzt sich darüber hinaus für eine vollständig tierversuchsfreie Wissenschaft und Forschung ein, die sich Computermodelle und Zellkulturverfahren zu Nutze macht.