Timeline - Errungenschaften der Medizin ohne Tierversuche
Angeblich seien alle wichtigen medizinischen Erfolge auf Tierversuche zurückzuführen, heißt es oft zur ihrer Rechtfertigung. Aber ist das wirklich so?
Zwar gab es auch in früheren Jahrhunderten schon Tierversuche, sie waren aber lange Zeit eher eine Randerscheinung. Medizinische Errungenschaften fußten vor allem auf der scharfsinnigen Beobachtung der Phänomene der Natur, auf überlieferten Erkenntnissen sowie oftmals auf Zufällen. Mutige Ärzte überprüften ihre Theorien im Selbstversuch oder vorsichtig an Patienten. Vielen medizinischen Pioniere wäre es nicht in den Sinn gekommen, unschuldige und gesunde Lebewesen dem eigenen Erkenntnisgewinn zu opfern.
Unsere Timeline zeigt anhand von Beispielen aus 4 Jahrhunderten, dass wichtige medizinische Erkenntnisse keineswegs auf Tierversuchen beruhen. Wenn Tierversuche durchgeführt wurden, dann meist im Nachhinein, um bereits erlangtes Wissen zu bestätigen – was oftmals noch nicht einmal gelang.
Wenn in der Vergangenheit durchgeführte Tierversuche als „Argument“ für die Wissenschaft von heute und morgen herangezogen werden, ist das ein Armutszeugnis. Erstens ist es nicht wahr, dass Tierversuche irgendetwas Maßgebliches zur heutigen Medizin beigetragen hätten und zweitens, haben wir heute leistungsstarke Möglichkeiten mit menschlichen Stammzellen und Multiorganchips, die es früher nicht gab.
Das Tierexperiment ist eine Methode, die gestern schon nichts Wesentliches beigetragen hat, aber gewiss nicht die Probleme von heute und morgen lösen kann.
1650
Chinin
Die südamerikanischen Indianer setzen die Rinde des Chinarindenbaums bereits erfolgreich gegen das Malariafieber ein. Nach England gelangte die Rinde um 1650.
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1763
Acetylsalicylsäure
Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckte Reverend Edward Stone aus dem englischen Oxfordshire, dass ein Extrakt der Weidenrinde gegen Fieber und Schüttelfrost half.
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1785
Digitalis
Der britische Arzt und Botaniker William Withering fand heraus, dass der giftige Rote Fingerhut in geringer Dosierung die Herztätigkeit anregen kann, den Urinfluss verstärkt und Ödeme ausschwemmt.
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1842
Anästhesie
Der Arzt Crawford W. Long aus Jefferson, Georgia, bemerkte 1842, dass berauschende Ätherdämpfe unempfindlich gegenüber Schmerzen machten.
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1847
Hygiene in der Geburtshilfe und Chirurgie
Gegen massiven Widerstand führte der Arzt Ignaz Semmelweis die Händedesinfektion in der Entbindungsklinik ein und reduzierte damit die Zahl der an Kindbettfieber verstorbenen Mütter drastisch.
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1874
Tiefe Hirnstimulation / Hirnschrittmacher
Es begann 1874, als der Wissenschaftler Robert Bartholow erste Erkenntnisse der elektrischen Hirnstimulation am wachen Menschen gewann.
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1909
Insulin
Seit der Antike haben Ärzte durch Beobachtung die Zuckerkrankheit erforscht und so Stück für Stück ein Puzzle zusammengesetzt.
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1920
Warfarin
Warfarin wurde als Rattengift eingesetzt, bis man entdeckte, dass es für den Menschen nicht giftig war und sogar lebensrettende Eigenschaften besaß.
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1926
Herzschrittmacher
Der australische Anästhesist Mark C. Lidwell erweckte 1926 ein totgeborenes Kind durch elektrische Stimulation des Herzens zum Leben.
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1929
Herzkatheter
Der deutsche Assistenzarzt Werner Forßmann schob sich selbst einen Katheter durch seine freigelegte Ellenbogenvene unter Röntgenkontrolle bis zum Herzen.
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1929
Penicillin
Als der schottische Bakteriologe Alexander Fleming aus dem Urlaub in sein Labor zurückkam, bemerkte er, dass um einen grünlichen Schimmelflecken in seinen Petrischalen keine Bakterien gewachsen waren.
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1957
Cochlea-Implantat
Der Elektrophysiologe André Djourno und der Otologe Charles Eyriés entwickelten in Paris das erste funktionierende Cochlea Implantat, dass 1957 einem gehörlosen Patienten implantiert wurde, woraufhin dieser in der Lage war, Geräusche und einfache Worte zu erkennen.
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